CSGO: Config

Hallo zusammen,

heute mal etwas leichtere Lektüre, der ein oder andere wird vielleicht wissen, dass ich auch ganz gerne mal online spiele – gerade wo jetzt auch der neue Counter-Strike Teil „Global Offensive“ erschienen ist, dachte ich mir, ich könnte ja ein paar Zeilen dazu schreiben. Zum Spiel selbst gibt es glaube ich genügend Reviews, Bewertungen, Lets-Play Videos und so weiter und so fort, dass ich euch damit nicht auch noch langweilen möchte.
In der Szene wird ja viel über die perfekte Config-Datei für Counter-Strike diskutiert. Viele versprechen sich auch von der aufgebohrten und angepassten Datei ein besseres Spielerlebnis und natürlich mehr Punkte, doch was bewirken die Kommandos im einzelnen? Was muss ich beim ändern der Werte beachten? Und welche Änderungen sind erlaubt, ohne dass es als Cheat gilt? Damit werden wir uns nun etwas näher auseinandersetzen:
Die Konfigurationsdatei „config.cfg“ befindet sich im Steamverzeichnis unter ..\Steam\steamapps\common\Counter-Strike Global Offensive\csgo\cfg und ist üblicherweise zwischen 400 und 450 Zeilen lang – daher werde ich jetzt auch bestimmt kein Copy+Paste machen 🙂 Im cfg-Verzeichnis befinden sich auch weitere Dateien, in denen zum Beispiel Demo-Recording Scripts vordefiniert sind, oder die Video-Einstellungen gespeichert werden.
Die config.cfg, um die es nun hauptsächlich gehen wird, beginnt immer mit dem Kommando unbindall, welches die Tastenbelegung (Maus & Keyboard) zunächst komplett verwirft. Als nächstes folgen bind-Befehle, um den Tasten wieder eine Bedeutung zuzuordnen – je nachdem wie viele Tasten konfiguriert sind, können das recht viele Zeilen sein, die immer dem Schema

bind "*taste*" "*befehl*"

folgen. Die beiden Einträge *taste* und *befehl* sind natürlich mit der jeweiligen Taste und dem gewünschten Befehl, bzw. der gewünschten Aktion zu ersetzen. Ist ein Befehl mit einem Plus gekennzeichnet, wird er solange ausgeführt, wie die Taste gedrückt gehalten wird, z.B. bind „w“ „+forward“(hoffentlich selbsterklärend).
Die restlichen Befehle in der config.cfg werden üblicherweise alphabetisch geordnet, und sind in verschiedene Kategorien eingeteilt, wie beispielsweise joy_ für Joystick-Einstellungen, net_ für Netzwerk- und Verbindungssettings oder voice_ für Sprachsettings. Kommentare in der Config werden mit vorangestellten doppelten Slashes angezeigt:

//Das ist ein Kommentar der keine Auswirkung auf die Config hat!

Viele Optionen, die die config.cfg bietet, lassen sich direkt über das Ingame-Menü konfigurieren, andere wiederum sind nur über die Datei, oder die Konsole zugänglich. Ich glaube, die Optionen, die man im Spiel selbst editieren kann, müssen wir hier nicht extra ansprechen. Durch die Menüs kann sich letztendlich jeder selbst klicken, und die Einstellungen so treffen, dass es für sein System geeignet ist.

Doch nun zu den Befehlen, Kommandos und Werten, die nicht im Menü auftauchen, zunächst die Netsettings:

1. net_graph

Der net_graph ist eine nützliche Übersicht über den aktuellen Ping, die Frames per Second (FPS, Bilder pro Sekunde) und andere leistungsbezogene Daten, die Einfluss auf das Spielgefühl haben. Der net_graph muss prinzipiell über die Config oder die Konsole aktiviert werden, es gibt keinen Menüpunkt in den Spieloptionen, der das übernimmt.
Zum Aktivieren des net_graph geben wir ihm in der config.cfg (oder über die Konsole) einen Wert zwischen 1 und 4. Je höher der Wert ist, desto mehr Informationen werden ausgegeben – im Screenshot ist der Wert 4 eingetragen worden.
Die angezeigten Werte sind: FPS, Ping (Antwortzeit des Servers – je geringer desto besser), In & Out (Größe der letzten angekommenen bzw. versandten Datenpakete in Bytes und die Geschwindigkeit mit der sie gesendet bzw. empfangen wurden in Kilobytes pro Sekunde), Loss (Werden Pakete vom Server beschädigt oder nicht komplett empfangen, werden sie verworfen und als Loss gekennzeichnet), Choke (Pakete, die vom Client, also dem Spieler, angefordert werden – aber vom Server nicht rechtzeitig zugestellt werden können) & Lerp (Länge des Interpolationsintervalls, siehe auch cl_interp und cl_interp_ratio)
Mit diesen Angaben habt ihr eine gute Übersicht zur Verbindung zu dem Server, auf dem ihr gerade spielt. Sollten beispielsweise die Loss-Werte in die Höhe schießen, so kann man daran leicht feststellen, dass anscheinend irgendein gravierendes Verbindungsproblem zum Server besteht.
Über den Befehl net_graphpos lässt sich bestimmen, wo der net_graph angezeigt wird, um nicht wichtige Spielelemente (Hitpoints, Munition, Geld usw.) zu verdecken.

2. cl_cmdrate

Durch den Wert cl_cmdrate wird die Anzahl der Pakete definiert, die der Client pro Sekunde an den Server schickt. Jedes Paket enthält Informationen über die Tasten und Aktionen die der Spieler gemacht bzw. betätigt hat. Aus diesen Informationen berechnet der Server von allen Spielen sozusagen den Spielfluss. Über die perfekte Einstellung der cl_cmdrate wird viel philosophiert, zum einen gibt es die Möglichkeit, so viele Pakete wie möglich zu verschicken (das Maximum bei CS:GO ist meines Wissens auf 128 gesetzt), zum anderen vertreten einige die Meinung, man sollte sie mit den maximalen Frames-per-Second gleichsetzen. Die meisten Public-Server begrenzen diesen Wert aber sowieso auf 64, daher lässt sich ruhig der 128er Wert in der Config eintragen um dann bei einem eventuellen Clanwar auf einem dafür eingerichteten Warserver die volle Leistung der Bandbreite abzugreifen.

3. cl_updaterate

Der Wert cl_updaterate beschreibt, wie viele Pakete sich der Client (also ihr selbst) vom Server pro Sekunde abholen kann. Letztendlich wird der Wert aber vom Server bestimmt und kann von diesem auch überschrieben werden – der Server schickt nie mehr Pakete an alle Clients als er auch wirklich KANN. Die aktuelle Empfehlung geht auch hier in Richtung 128, da ihr dann mit der Config auf Warservern die maximale Leistung erzielt, und bei Public-Spielen mit einer Begrenzung sowieso gedrosselt werdet. In Zeiten von Breitband-Internet Anschlüssen sollte es kaum noch eine Rolle spielen, dennoch sei erwähnt dass ein höherer cl_updaterate-Wert sich negativ auf euren Ping auswirken kann.

4. cl_interp & cl_interp_ratio (ehemals exp_interp)

Aktionen, die zwischen 2 Datenpaketen passieren, müssen vom Server berechnet (d.h. zwischen den Paketen muss interpoliert – daher auch der Name des Befehls) werden. Das ermöglicht für alle beteiligten Spieler einen wesentlich „runderen“ und weicheren Spielablauf, da nicht immer auf die Aktion der Spieler gewartet werden muss, bis das Spiel weitergeht. Valve rät auf der Developer Page klar davon ab, die Interpolation abzuschalten, um genau dieses ruckelige Spielgefühl, das entstehen würde, zu vermeiden.

Empfohlene Werte sind für cl_interp „0“ und cl_interp_ratio „1“, damit ist gewährleistet, dass sich die Interpolation, bzw der Lerp-Wert aus dem net_graph nach den Netsettings des jeweiligen Servers richtet. Er berechnet sich aus cl_interp_ratio geteilt durch cl_updaterate. Bei einer Updaterate von 64 beispielsweise (Public-Server) würde der Wert 1/64 = 0,015625 lauten, was ca. 15,6 ms entspricht. Dadurch gibt es in der Bewegung und der Aktionen aller Spieler berechnet ein Update alle 15 ms, was wesentlich flüssiger als der übliche, nicht-interpolierte Wert mit 50 ms ist.

5. rate

Die rate ist mitunter wohl der wichtigste Faktor innerhalb der Netzwerkeinstellungen. Mit ihr wird dem Server mitgeteilt, welche Bandbreite ihr selbst für Pakete zur Verfügung habt. Auch hier gilt wie bei cl_updaterate, dass der Wert letztendlich vom Server bestimmt wird, daher können ruhig astronomisch hohe Werte eingetragen werden, um das jeweils erlaubte Maximum herauszuholen (Breitbandinternet-Verbindung vorausgesetzt 😉 )
Demnächst mehr, stay tuned!
Grüße
Hannes

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert